0 comments

Hashimoto-Thyreoiditis und Schilddrüsenunterfunktion – Tipps zur Unterstützung deiner Schilddrüse

Unsere Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das sich vorne am Hals unterhalb des Kehlkopfs befindet. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehört die Regulierung des Energiestoffwechsels und des Wachstums. Die Drüse produziert zu diesem Zweck die Hormone Trijodthyronin (T3, ca. 3-7%) und Tetrajodthyronin (T4, ca. 93-97%). Sie werden in Follikeln gespeichert und bei Bedarf in das Blut abgegeben. Wie du bei Hashimoto Thyreoiditis Ernährung bestmöglich gestalten und umsetzen kannst erfährst du neben vielen weiteren Tipps im folgenden Artikel.

Bei mehr als 25 Prozent der Deutschen hat sich die Schilddrüse schmerzlos vergrößert. Ursache für die als Kropf oder Struma bezeichnete Schwellung ist der bei uns immer noch weitverbreitete Jodmangel. Eine ärztliche Behandlung findet nur dann statt, wenn Folgeerkrankungen auftreten. Dazu zählen Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), Morbus BasedowSchilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), Schilddrüsenentzündung, Hashimoto-Thyreoiditis und Schilddrüsenkrebs. [1]

In diesem Artikel gehe ich näher auf Hashimoto-Thyreoiditis und Hypothyreose ein. Hashimoto entwickelte sich mittlerweile zu einer Volkskrankheit, die mehr als zehn Prozent der deutschen Bevölkerung betrifft. Du erfährst, welche unterstützenden Maßnahmen es gibt und was du selbst für deine Schilddrüse tun kannst.

Was versteht die Medizin unter dem Begriff Hashimoto?

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist die weltweit am häufigsten vorkommende Autoimmunerkrankung. Mit diesem Begriff bezeichnen Ärzte ein Phänomen, bei dem das Immunsystem eines Menschen körpereigene Strukturen bekämpft. Bei Hashimoto handelt es sich um eine chronische Schilddrüsenentzündung aufgrund einer Fehlsteuerung der Immunabwehr. Die Entzündungsprozesse führen zunächst zu einer leichten Schilddrüsenüberfunktion.

Als Folge können zitternde Hände, eine verstärkte Nervosität oder Schweißausbrüche auftreten. Obwohl Wissenschaftler die genaue Ursache der Krankheitsentstehung bis heute nicht kennen, konnten sie verantwortliche Faktoren identifizieren. Demnach spielen übermäßig aktivierte T-Helferzellen (CD4+ T-Lymphozyten) eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Hashimoto-Thyreoiditis. [2]

Zwei klinische Studien mit insgesamt 7500 Teilnehmen und eine Forschungsarbeit mit Nagetieren weisen darauf hin, dass auch eine übermäßige Aufnahme von Jod über die Nahrung die Autoimmunprozesse auslösen kann. [3, 4, 5] Auch längerfristiger Verzehr von Gluten sowie eine Östrogendominanz und eine erhöhte Belastung mit Schwermetallen und Toxinen sollen in Verbindung mit der Entstehung einer Hashimoto stehen. 

Hashimoto-Thyreoiditis führt zu einer Schilddrüsenunterfunktion

Im Verlauf der Erkrankung wird das Schilddrüsengewebe immer wieder angegriffen und stirbt ab. Nach der Phase der Hyperthyreose bemerken viele Betroffene an sich selbst eine unbekannte Müdigkeit oder eine Gewichtszunahme. Hausärzte kommen nur selten auf die Idee, dass die Schilddrüse dahintersteckt. Wenn mit der Zeit immer mehr Gewebe untergeht, ist die Produktion der Hormone T3 und T4 beeinträchtigt.

Was passiert, wenn die Schilddrüse sich komplett zerstört hat? 

Im weiteren Verlauf der Krankheit stehen die Symptome einer fortschreitenden Schilddrüsenunterfunktion im Vordergrund. Anfangs klagen die Patienten über Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit, ununterbrochene Müdigkeit, schlechte Konzentrationsfähigkeit, allgemeine Schwäche sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Ohne eine ausreichende Behandlung kann die Zerstörung der Drüse lebensbedrohliche Folgen haben.

Therapiemöglichkeiten von Hashimoto-Thyreoiditis

In der Schulmedizin steht die Behandlung der zunehmenden Hypothyreose im Mittelpunkt. Zum Einsatz kommt in der Regel der Wirkstoff L-Thyroxin, den der Körper selbst in das biologisch aktive T3 umwandeln soll. Viele Ärzte halten eine zusätzliche Therapie der Autoimmunprozesse nicht für erforderlich.

Vitamine, Mineralstoffe und Aminosäuren

Bei Menschen mit Schilddrüsenproblemen liegt oft eine Unterversorgung mit Vitaminen und Mineralien vor. Wegen der enormen Bedeutung für unseren Organismus solltest du deinen Vitamin-D-Spiegel sowie den Vitamin-B12-Wert bestimmen lassen und bei Bedarf ein geeignetes Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. [2]

Für eine Verbesserung der Schilddrüsenfunktion kommen zusätzlich EisenZinkSelensowie die Aminosäure Tyrosin infrage. Laut einer wissenschaftlichen Forschungsarbeit, an der 170 Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis teilnahmen, kann die Gabe von Selen die Zerstörung des Schilddrüsengewebes aufhalten. [6] Darüber hinaus raten moderne Ärzte auch häufig dazu, Jod nach Laborwerten nach und nach zu supplementieren.

In diesem Artikel gehe ich noch näher auf die Nährstoffe der Schilddrüse ein.

Schilddrüsenerkrankungen und die Darmflora

Der Zustand der Darmflora (Mikrobiom) spielt bei Entstehung von Hashimoto-Thyreoiditis eine wesentliche Rolle. Mehrere Studien konnten belegen, dass bei den Betroffenen eine massive Fehlbesiedlung des Darms (Dysbiose) vorliegt. [2, 7, 8, 9]

Die Schilddrüse und das Mikrobiom scheinen sich gegenseitig zu beeinflussen. Einerseits kann eine Schilddrüsenunterfunktion zu Störungen in der Darmflora führen. Andererseits hat die Einnahme lebender Darmbakterien (Probiotika) bei Patienten mit einer Hypothyreose einen positiven Effekt auf die Funktion der Schilddrüse. [10, 11]

Eine aktuelle Übersichtsarbeit untersuchte die Auswirkung des Mikrobioms auf die Aufnahme von Jod, Zink, Selen und Eisen aus der Nahrung. Demnach gelangen bei Menschen mit einer Darmfehlbesiedlung wesentlich weniger derjenigen Mineralstoffe in den Körper, die für die Schilddrüsenfunktion wichtig sind. Auch die Aufnahme von L-Thyroxin bei der schulmedizinischen Behandlung einer Hypothyreose wird von der Zusammensetzung der Bakterien im Darm beeinflusst. [12]

Ein 97-Jähriger vollbringt sportliche Höchstleistungen trotz Prostatakrebs und Schilddrüsenunterfunktion

Um die enorme Bedeutung eines gesunden Mikrobioms zu verdeutlichen, möchte ich dir von einem 97-jährigen Mann erzählen. Obwohl er an einer Schilddrüsenunterfunktion, Prostatakrebs und hormonellen Funktionsstörungen der Keimdrüsen (Hypogonadismus) leidet, betreibt er Leistungssport und fährt bis zu 5000 Kilometern pro Jahr mit dem Fahrrad. Geistig und körperlich ist er fitter als die meisten Männer mittleren Alters.

Ärzte der Universität von Schanghai (China) wollten wissen, woran das liegt, und untersuchten den 97-Jährigen gründlich. Trotz seiner schweren Vorerkrankungen hat er eine perfekt ausbalancierte Darmflora. Zudem tragen seine sportlichen Aktivitäten und die umfangreichen sozialen Kontakte zu anderen Menschen dazu bei, ein außergewöhnlich hohes Gesundheitspotenzial aufrechtzuerhalten. [13]

Was schadet der Schilddrüse?

Wer an Hashimoto-Thyreoiditis leidet, sollte alle Lebensmittel meiden, die Entzündungen fördern. Dazu zählen Haushaltszucker (Saccharose), weißes Mehl, industriell verarbeitete Nahrung und Genussmittel wie Alkohol oder Nikotin. Gluten steht ebenfalls im Verdacht, den Verlauf der Erkrankung ungünstig zu beeinflussen. Manchen Menschen hilft es auch, zeitweise auf sämtliche Getreidesorten, also auch Dinkel, Gerste und Roggen zu verzichten. Pseudogetreide wie Amaranth, Quinoa, Buchweizen oder auch Hirse sind für viele recht verträglich. 

Auch Nachtschattengewächse wie Tomaten, Aubergine, Paprika sind nicht für alle Menschen gut verträglich.

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Produkten, die einen negativen Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion haben und zur Entstehung von Hashimoto-Thyreoiditis oder Hypothyreose beitragen können. Zu den wichtigsten Stoffen gehören:

  • Pflanzenschutzmittel (Pestizide). Dazu zählt auch das Herbizid Glyphosat (Roundup) von Monsanto.
  • Umweltgifte wie Dioxine und PCB. Hinzu kommt die steigende Belastung durch Schwermetalle (Quecksilber, Blei, Kadmium) und die Aufnahme von Aluminium aus Verpackungen sowie Kosmetikartikeln und Deos über die Haut. [14, 15, 16]
  • Weichmacher in Kunststoffprodukten wie Plastikflaschen, Kinderspielzeug, PVC-Böden oder Lebensmittelkonserven. Die bekanntesten Vertreter sind Phthalate und Bisphenol A. [17, 18]
  • Hormonelle Verhütungsmittel oder eine Hormonersatztherapie.
  • Medikamente mit Nebenwirkungen, die die Schilddrüsenfunktion beeinflussen. Dazu gehören Protonenpumpenhemmer (Säureblocker), Betablocker und Statine (Cholesterinsenker).

Hinweis: Übermäßiger Stress und ein andauernder Mangel an wertvollen Eiweißen können ebenfalls zu einer Funktionsstörung des Schilddrüsenorgans führen.

Wie du deine Schilddrüse mit gesunden Nahrungsmitteln unterstützen kannst

Ein wichtiger Ansatz bei Schilddrüsenproblemen ist die Ernährung. Vorteilhaft ist die Kombination von vielen verschiedenen Gemüsesorten sowie hochwertigen Proteinquellen. Von einem Verzehr von Soja hingegen rate ich dir ab. Da in Sojaprodukten Aluminium vorkommt, schädigst du die lebenswichtige Drüse, anstatt sie zu unterstützen. Fleisch in Bioqualität und vor allem Fisch stellen ausgezeichnete Eiweißlieferanten dar. Salzwasserfische haben zwei weitere große Vorteile: Sie enthalten Jod und versorgen dich mit den wertvollen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA.

Nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu Fisch kommen Hanföl, Leinöl und Chiasamen infrage. Alle drei Nahrungsmittel beinhalten die Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (ALA), die unser Organismus in EPA und DHA umwandeln kann. Die Ausbeute ist allerdings nicht groß. Aus einer Menge von 100 Milligramm ALA werden lediglich 2 bis 5 Milligramm DHA und 5 bis 10 Milligramm EPA gebildet. [19]

Um eine gesunde Darmflora aufzubauen, ernährst du dich am besten möglichst ballaststoffreich. Neben vielen Ballaststoffen aus Gemüse sollten regelmäßig fermentierte Lebensmittel wie Kefir, Naturjoghurt, Buttermilch, Sauerkraut, Kimchi und Kombucha auf dem Speiseplan stehen. Wenn du häufig Obst- und Gemüsesorten verzehrst, die Präbiotika enthalten, siedeln sich mit der Zeit nützliche Bakterienstämme in deinem Verdauungstrakt an.

Zu den präbiotischen Nahrungsmitteln gehören: Bananen, Äpfel, Papayas, Möhren, Rote Bete, Kohlrabi, Chicorée, Pastinaken, Petersilienwurzel, Zwiebeln, Knoblauch, Topinambur, Radieschen, Süßkartoffeln, Knollensellerie, Artischocken, Fenchel, Brokkoli, Yacón und Meerrettich. Durch eine Antibiotikabehandlung wird das Mikrobiom stark geschädigt. Im Anschluss an die Therapie solltest du besonders viele der genannten Lebensmittel essen. Manchmal lohnt es sich zusätzlich, in der Apotheke Präparate mit lebenden Darmbakterien zu kaufen.

Schilddrüsenprobleme sind lösbar

In den meisten Fällen ist die Schilddrüse nicht für die auftretenden Beschwerden verantwortlich. Ganz im Gegenteil: Dieses empfindliche Organ meldet sich, weil an einer anderen Stelle des Körpers ein Problem besteht. Wenn der Darm, die Nebennieren oder die Leber mangelhaft arbeiten, funktioniert auch die Schilddrüse nicht mehr richtig. Eine Aktivierung der Entgiftungsorgane, der Aufbau einer gesunden Darmflora und ein Hormonausgleich können neben anderen Maßnahmen wahre Wunder bewirken.



Lass uns gerne über deine individuelle Situation sprechen, wenn du deine Herausforderungen der Schilddrüse mit einem ganzheitlichen Konzept auf natürliche Weise beheben möchtest. Mit meiner Begleitung als dein Coach kannst du dir sicher sein, dass du die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit umsetzen kannst. Bei allen Fragen stehe ich dir zur Seite statt wochenlang auf einen 3-minütigen Arzttermin zu warten.

Lass uns dazu einfach unverbindlich und kostenfrei telefonieren. Dazu kannst du dir in meinem Kalender einfach einen Termin buchen.


Name*
Email*
0 of 500

Quellenverzeichnis

[1] https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2001/daz-3-2001/uid-111

[2] Petnehazy E, Buchinger W. Hashimoto thyroiditis, therapeutic options and extrathyroidal options – an up-to-date overview. Wien Med Wochenschr. 2020 Feb;170(1-2):26-34.

[3] Rasooly L, Burek CL, Rose NR. Iodine-induced autoimmune thyroiditis in NOD-H-2h4 mice. Clin Immunol Immunopathol. 1996 Dec;81(3):287-92.

[4] Teng W et al. Effect of iodine intake on thyroid diseases in China. N Engl J Med. 2006 Jun 29;354(26):2783-93.

[5] Teng X et al. More than adequate iodine intake may increase subclinical hypothyroidism and autoimmune thyroiditis: a cross-sectional study based on two Chinese communities with different iodine intake levels. Eur J Endocrinol. 2011 Jun;164(6):943-50.

[6] Krysiak R, Okopien B. The effect of levothyroxine and selenomethionine on lymphocyte and monocyte cytokine release in women with Hashimoto’s thyroiditis. J Clin Endocrinol Metab. 2011 Jul;96(7):2206-15.

[7] Ishaq HM, Mohammad IS, Guo H, Shahzad M, Hou YJ, Ma C, Naseem Z, Wu X, Shi P, Xu J. Molecular estimation of alteration in intestinal microbial composition in Hashimoto’s thyroiditis patients. Biomed Pharmacother. 2017 Nov;95:865-874. 

[8] Zhao F, Feng J, Li J, Zhao L, Liu Y, Chen H, Jin Y, Zhu B, Wei Y. Alterations of the Gut Microbiota in Hashimoto’s Thyroiditis Patients. Thyroid 2018 Feb;28(2):175-186.

[9] Virili C, Fallahi P, Antonelli A, Benvenga S, Centanni M. Gut microbiota and Hashimoto’s thyroiditis. Rev Endocr Metab Disord. 2018 Dec;19(4):293-300.

[10] Talebi S, Karimifar M, Heidari Z, Mohammadi H, Askari G. The effects of synbiotic supplementation on thyroid function and inflammation in hypothyroid patients: A randomized, double‑blind, placebo‑controlled trial. Complement Ther Med. 2020 Jan;48:102234.

[11] Shin NR, Bose S, Wang J-H, Nam Y-D, Song E-J, Lim D-W, Kim H-B, Lim Y-S, Choi HS, Kim H. Chemically or surgically induced thyroid dysfunction altered gut microbiota in rat models. FASEB J. 2020 Jun;34(6):8686-8701.

[12] Fröhlich E, Wahl R. Microbiota and Thyroid Interaction in Health and Disease. Trends Endocrinol Metab. 2019 Aug;30(8):479-490.

[13] Cheng S, Degens H, Evans M, Cheng SM, Selänne H, Rittweger J, Heinonen A, Suominen H, Strandberg T, Alen M, Korhonen MT. What Makes a 97-Year-Old Man Cycle 5,000 km a Year? Gerontology 2016;62(5):508-12.

[14] https://www.geo.de/natur/19914-rtkl-umweltbelastung-dioxin-deutschland-was-sie-ueber-das-gift-im-boden-wissen-muessen

[15] https://de.wikipedia.org/wiki/Polychlorierte_Biphenyle

[16] https://www.apotheken-umschau.de/Kosmetik–Pflege/Wie-gefaehrlich-ist-Aluminium-in-Deos–435769.html

[17] https://www.test.de/Phthalate-Was-Sie-ueber-die-Weichmacher-wissen-sollten-5368775-0/

[18] https://www.bund.net/themen/chemie/hormonelle-schadstoffe/bisphenol-a/

[19] Brenna JT. Efficiency of conversion of alpha-linolenic acid to long chain n-3 fatty acids in man. Curr Opin Clin Nutr Metab Care. 2002 Mar;5(2):127-32.

 

About the Author

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}