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Aufgabe und Funktion der Schilddrüse - einfach erklärt

Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse, die sich im Hals befindet. Als größte Hormondrüse des Körpers ist sie mit durchschnittlich 30 ml Volumen dennoch recht klein. In ihrer Schmetterlingsform sitzt sie direkt am Kehlkopf. Die Aufgabe und Funktion der Schilddrüse beschreibe ich dir hier in einfachen Worten.

Hauptaufgabe der Schilddrüse

Als Hauptfunktion speichert sie Jod und ist für die Bildung von Hormonen zuständig. Die von ihren gebildeten Hormonen bestehen im Wesentlichen aus den Hormonen T4 und T3 (weitere lassen wir aufgrund geringer Relevanz hier außen vor). T4 ist das sogenannte „inaktive“ Schilddrüsenhormon, T3 hingegen das aktive Hormon. Die Verteilung liegt dabei auf ca. 93-97% auf dem inaktiven T4 Hormon. Die 4 bezieht sich dabei auf die Anzahl der Jodmoleküle, die in der Schilddrüse per Enzym mit der Aminosäure L-Tyrosin zusammengebaut wird.

Die Steuerung der Schilddrüse

Die Information, dass die Schilddrüse diese Hormone bilden soll, bekommt sie vom Hypothalamus in Form des Hormons TSH. TSH steht dabei für „thyroid stimulating Hormon“ – also Schilddrüsenstimulierendes Hormon. Wie du siehst – TSH ist eigentlich gar kein Schilddrüsenhormon!

Leider wird von medizinischer Seite oft nur das Hormon TSH gemessen und anhand dessen die Aufgabe und Funktion der Schilddrüse bewertet. Daraufhin werden recht schnell Medikamente verabreicht. L-Tyroxin ist wohl das bekannteste medikamentöse Hormon. Dabei ist das L-Tyroxin das synthetische T4. Im Nachgang wirst du verstehen, warum das allein nicht so effektiv ist.

Was braucht der Körper, um Schilddrüsenhormone zu bilden?

Um die Hormone bilden zu können, benötigt der Körper die Bausteine in Form von Mikronährstoffen. Außerdem sind Co-Faktoren notwendig wie andere Hormone.

Im Einzelnen sind das:

Jod für die Bildung von T4. Da wir in Deutschland einem Jodmangelgebiet leben, ist das oft ein großes Problem. Das betrifft im Wesentlichen auch viele andere Länder in Mitteleuropa. Findet sich leider fast nur in marinen Lebensmitteln, also Algen, Fisch, Meeresfrüchte u.ä.

Eisen: Eisenmangel und Jodmangel begünstigen sich gegenseitig. Gerade vielen Frauen fehlt es häufig durch die Periode an Eisen. Auch nach den Wechseljahren ist Eisen häufig ein Thema. Ernährst du dich vegetarisch kann das ein noch größeres Problem sein. Hier solltest du auch auf deinen Spiegel achten und regelmäßig den Ferritinwert im Labor testen lassen. 

Selen: Selen ist essenziell bei der Umwandlung von inaktivem T4 zu aktivem T3. Da Mitteleuropa auch mit Selen durch leere Böden als Mangelgebiet gilt, sind auch damit häufig viele Menschen unterversorgt. Etwa 80% der deutschen haben davon deutliche Mängel aufzuweisen. Da Selen auch im Entgiftungsstoffwechsel maßgeblich beteiligt ist, bedingen sich Toxine und Stoffwechsel gegenseitig.

Zink: Auch Zink spielt im gesamten Stoffwechsel um die Schilddrüsenhormone eine wesentliche Rolle. Viele kennen Zink in Bezug auf das Immunsysten, doch hat Zink viele weitere Funktionen und hier sehe ich leider auch häufig Werte, die weit unterhalb einer optimalen Versorgung liegen.

Aminosäure:

L-Tyrosin: Diese Aminosäure gehört zwar nicht zu den essenziellen Aminosäuren, der Körper kann diese also selbst bauen. Dazu benötigt er die essenzielle Aminosäure L-Phenylalanin.

Gerade bei Frauen sehe ich allerdings recht häufig eine allgemeine Unterversorgung mit Eiweiß (gut in Laborwerten zu sehen). Damit ist es für den Körper häufig auch schwierig, diese Aminosäure in ausreichender Menge zu bilden.

Hormone:

Progesteron: Das Hormon Progesteron kennen meist nur Frauen – doch auch Männer haben natürlich Progesteron. Wenn auch Menge und Produktionsstätte unterschiedlich sind, ist Progesteron als „Zwischenschritt“ von Pregnenolon zu Cortisol meist zu wenig vorhanden. Progesteron ist im Schilddrüsen Stoffwechsel mit beteiligt. Ist zu wenig da, um Östrogen auszugleichen, was ich leider häufig sehe, leidet auch der Schilddrüsen Stoffwechsel wiederum darunter.

Was haben Darm und Leber mit deiner Schilddrüse zu tun?

Damit der Körper die Hormone für die Energieproduktion und andere Prozesse einsetzen kann, braucht er diese natürlich in verwendbarer Form. Hier ist das aktive T3 (oder auch freies T3, fT3) das effektivere. Nur dieses ist in der Lage, die Energieproduktion in den Zellen anzustoßen. Die Schilddrüse selbst bildet dabei allerdings eher das T4 (oder auch freies T4, fT4).

Die Umwandlung in die aktive Form geschieht primär in der Leber (zu ca. 60%), zu einem kleineren Teil im Darm (ca. 20%) sowie anderen Organen wie Nieren, Bauchspeicheldrüse. In der Schilddrüse selbst wird auch nur ein sehr kleiner Teil von T3 aus dem T4 gebildet. Dies zeigt also, dass Darm und Leber mit zusammen rund 80% der Konvertierung maßgeblich am Schilddrüsenstoffwechsel beteiligt sind.

Was ist heute die Herausforderung dabei?

Heute sehe ich dazu häufig Herausforderungen am Darm. Dieser leidet über Jahre durch eine nicht artgerechte Ernährung, Antinährstoffe in Lebensmittel und zu viel Stress.
Die Leber wiederum benötigt den Darm als „Müllabfuhr“. Da die Leber viele Aufgaben im Körper übernimmt, und mit Entgiftung auch schon meist überlastet ist, steht oft weniger Kapazität für die Hormonkonvertierung der Schilddrüse zur Verfügung.

Wo und wie können nun Probleme entstehen?

EINFACH: AN JEDER STELLE!

Wie du siehst, ist das System hier schon sehr einfach dargestellt, aber doch deutlich komplexer als „mal paar Medikamente nehmen“. Arbeitet deine Leber nicht optimal, die als Entgiftungsorgan auf einen gut funktionierenden Darm aufbaut wird es hier schon große Probleme geben. Meiner Erfahrung nach ist gerade der Darm durch viele schädigende Stoffe wie Gluten / Weizen, Kuhmilchprodukte oder Antinährstoffe in vielen Lebensmitteln schon sehr vorbelastet. Alkohol, Zucker sowie Xenoöstrogene aus Pflegeprodukten und Umwelt tragen ebenso ihren Teil dazu bei.

Oft liegt die Belastung über Jahre hinweg vor. Mit vielen Klienten starte ich daher damit, dieses zentrale Organ aufzubauen und zu optimieren.

Weiteres: Fehlen deinem Körper Mikronährstoffe wie Jod, Eisen, Selen, Aminsäuren, oder auch andere Vitamine und Mineralien wird die Bildung von Schilddrüsenhormonen maximal beeinträchtigt.

Hast du eine Östrogendominanz, ggf. durch jahrelange Einnahme von hormoneller Verhütung oder viele Umweltgifte und hormonelle wirksame Stoffe wie Plastik o.ä., fehlt dir evtl. Progesteron. Hier sollte ein Detox der Östrogene in Erwägung gezogen werden.

Der Körper ist ein komplexes Organ. Diesen nur auf TSH und L-Tyroxin zu reduzieren ist meines Erachtens schon fast fahrlässig. 

Bringst du ihn in einen ausgeglichenen Zustand, unterstützt deine Basis mit Ernährung, hilfst deinem Darm und deiner Leber wirst du mit etwas Disziplin in wenigen Wochen deutlich weniger Symptome haben.

Tests und Analysen:

Ich empfehle, die o.g. Mikronährstoffe regelmäßig zu testen. Bei einer ersten „Bestandsaufnahme“ macht ein größerer Überblick definitiv Sinn. Auffällige Werte sollte nach durchführen von verschiedenen Maßnahmen der Supplementierung ggf. nach ca. 4-8 Monaten erneut getestet werden. Damit kannst du verifizieren, ob du mit der richtigen Dosis supplementiert hast. In den Labornormen darfst du dich mit den Mikronährstoffen an der Obergrenze befinden. Ein „OK, alles ausreichend“ beim Schulmediziner entspricht der Schulnote 4! Deine Gesundheit darf dir doch mindestens ein „Gut“ bedeuten, oder?

Sind die Werte in einem wirklich guten Bereich, macht ein Re-Check nach 1-2 Jahren ggf. Sinn. 

Du findest z.B. bei meinem Partner Lykon einen Test, den du einfach zu Hause durchführen kannst und der bereits einige wichtige Basiswerte rund um die Schilddrüse und den Stoffwechsel beinhaltet. Mit folgendem Code sparst du noch 15% auf alle Tests: Thorsten15

Hast du darüber hinaus Fragen, wie du die einzelnen Schritte individuell für dich umsetzen kannst, lass uns gerne sprechen, wo du gerade stehst und was dein Ziel ist. Buche dir hierzu einfach einen Termin in meinem Kalender für ein kostenloses und unverbindliches Telefonat.