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Hast du dich auch schon mal gefragt, was es mit diesem Bluthochdruck auf sich hat und was du dagegen tun kannst? Oder hast ggf. schon eine ärztliche Diagnose dazu erhalten und dir wurden gar entsprechende Medikamente verschrieben? Wie Wird man Bluthochdruck los - ggf. auch ohne Medikamante?

Du bist nicht allein. Viele Menschen kämpfen mit diesem Problem und suchen nach Antworten. Ca. 20 - 30 Millionen Deutsche leiden unter Bluthochdruck. 

Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, ist ein weitverbreitetes Leiden, das oft unbemerkt bleibt, aber langfristig ernste Folgen haben kann. Er ist sozusagen ein stiller Feind, der unser Herz-Kreislauf-System belastet und das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht.

Doch keine Panik! Es gibt viele Wege, wie du deinen Blutdruck wieder in den Griff bekommen kannst. In diesem Artikel tauchen wir tief in das Thema ein und zeigen dir, wie du aktiv werden und deine Gesundheit selbst in die Hand nehmen kannst. Wir werden uns anschauen, was Bluthochdruck überhaupt ist, welche Ursachen er hat und wie du ihn mit natürlichen Mitteln und bewussten Lebensstiländerungen in den Griff bekommen kannst. Und vor allem klären wir die Frage: Wie wird man Bluthochdruck los?

Was ist Bluthochdruck?

Bluthochdruck, medizinisch Hypertonie genannt, ist keine Krankheit, die man einfach so abtun sollte. Es ist ein Zustand, bei dem der Druck in deinen Blutgefäßen zu hoch ist. Stell dir deine Arterien wie Schläuche vor, durch die dein Blut fließt. Wenn der Druck in diesen "Schläuchen" ständig zu hoch ist, werden sie auf Dauer geschädigt.

Um das besser zu verstehen, ist es wichtig, die Blutdruckwerte zu kennen. Dein Blutdruck wird immer mit zwei Zahlen gemessen:

  • Der systolische Wert: Das ist der höhere Wert, der entsteht, wenn dein Herz sich zusammenzieht und das Blut in die Gefäße pumpt.
  • Der diastolische Wert: Das ist der niedrigere Wert, der entsteht, wenn dein Herz sich entspannt und wieder mit Blut füllt.

Diese Werte werden in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) angegeben, z.B. 120/80 mmHg.

Hier eine grobe Einteilung, die dir hilft, deine Werte einzuordnen:

  • Optimal: < 120 / 80 mmHg
  • Normal: < 130 / 85 mmHg
  • Hochnormal: 130-139 / 85-89 mmHg
  • Leichte Hypertonie: 140-159 / 90-99 mmHg
  • Mittlere Hypertonie: 160-179 / 100-109 mmHg
  • Schwere Hypertonie: ≥ 180 / ≥ 110 mmHg

Ein einzelner erhöhter Wert ist noch kein Grund zur Panik, aber wenn deine Werte regelmäßig erhöht sind, solltest du das ernst nehmen. Denn Bluthochdruck ist ein Risikofaktor für viele schwerwiegende Erkrankungen, wie z.B. Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschäden und Demenz. Deshalb ist es so wichtig, dass du deinen Blutdruck im Auge behältst und etwas dagegen unternimmst, wenn er erhöht ist.

Ursachen und Risikofaktoren

Es gibt viele Faktoren, die zu Bluthochdruck führen können. Man unterscheidet dabei zwischen primärem und sekundärem Bluthochdruck.

  • Primärer Bluthochdruck: Dies ist die häufigste Form und betrifft etwa 90 % der Fälle. Die genauen Ursachen sind oft nicht ganz klar, aber es gibt eine Reihe von Faktoren, die das Risiko erhöhen:
    • Genetische Veranlagung: Wenn Bluthochdruck in deiner Familie vorkommt, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass auch du ihn entwickelst. Hierfür sind eine Reihe von Genen verantwortlich, die u.a. bei der Nierenausscheidung relevant sein können.
    • Lebensstilfaktoren:
      • Ernährung: Eine ungesunde Ernährung aus stark verarbeiteten Lebensmitteln sowie mit viel Alkohol, Transfetten und Zucker kann den Blutdruck erhöhen.
      • Bewegungsmangel: Wenn du dich zu wenig bewegst, steigt das Risiko für Bluthochdruck.
      • Übergewicht: Übergewicht belastet dein Herz-Kreislauf-System und erhöht den Blutdruck.
      • Stress: Dauerhafter Stress kann den Blutdruck in die Höhe treiben.
      • Alkoholkonsum: Ein hoher Alkoholkonsum kann ebenfalls zu Bluthochdruck führen.
      • Rauchen: Rauchen schädigt deine Blutgefäße und erhöht das Risiko für Bluthochdruck und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
    • Weitere Faktoren:
      • Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Bluthochdruck.
      • Geschlecht: Männer haben häufiger Bluthochdruck als Frauen, besonders bis zur Menopause.
  • Sekundärer Bluthochdruck: Dieser ist seltener und hat eine eindeutige Ursache, wie z.B. Nierenerkrankungen, Hormonstörungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente.

Es ist wichtig zu wissen, dass Bluthochdruck oft keine Symptome verursacht. Deshalb ist es so wichtig, dass du deinen Blutdruck regelmäßig messen lässt – am besten zuhause oder beim Arzt. So kannst du frühzeitig erkennen, ob du etwas tun solltest.

Bluthochdruck senken: Die wichtigsten Strategien

Du hast jetzt einiges über Bluthochdruck und seine Ursachen erfahren. Nun stellt sich natürlich die Frage: Was kannst du konkret tun, um deinen Blutdruck wieder in den Griff zu bekommen? Keine Sorge, es gibt viele Möglichkeiten, und wir gehen sie jetzt gemeinsam durch.

  • Die viel diskutierte Salzfrage: Nicht für jeden die gleiche Antwort
    Du hast bestimmt schon oft gehört, dass weniger Salz in der Ernährung wichtig ist, um Bluthochdruck zu bekämpfen. Und ja, für manche Menschen ist das tatsächlich ein entscheidender Faktor. Die Empfehlung zur Salzreduktion basiert auf der Beobachtung, dass bei einigen Personen eine hohe Salzzufuhr mit einem erhöhten Blutdruck einhergeht. Es gibt Studien, die zeigen, dass eine Reduktion der täglichen Salzaufnahme den Blutdruck leicht senken kann.
    Allerdings:: Hier ist der Knackpunkt: Studien haben auch gezeigt, dass die Reaktion auf Salz sehr individuell ist. Etwa 20 bis 30 % der Menschen reagieren besonders empfindlich auf Salz – bei ihnen kann eine hohe Salzzufuhr den Blutdruck deutlich in die Höhe treiben. Diese Personen werden auch als "salzsensitiv" bezeichnet. Für die übrigen 70 bis 80 % der Bevölkerung scheint die Auswirkung von Salz auf den Blutdruck eher gering zu sein. Auch dies kann genetische Faktoren mit sich bringen.
    Was bedeutet das für dich? Es bedeutet nicht, dass du jetzt bedenkenlos salzen solltest. Vielmehr ist es wichtig, dass du deinen eigenen Körper beobachtest und herausfindest, wie du auf Salz reagierst. Die richtige Menge ist entscheidend. Achte aber vor allem auf die versteckten Salze in Fertiggerichten, Brot und Wurstwaren.
    Hier einige Tipps, wie du deinen Salzkonsum bewusster gestalten kannst:
    • Verwende frische Kräuter und Gewürze anstelle von Salz.
    • Koche so oft wie möglich selbst, um die Kontrolle über den Salzgehalt zu haben.
    • Achte auf die Nährwertangaben von Lebensmitteln und greife zu salzarmen Alternativen.
    • Taste dich langsam an weniger Salz heran. Deine Geschmacksnerven gewöhnen sich mit der Zeit daran.
    • Die ideale Menge an Natrium entspricht ca. 3-4g pro Tag. Dies wären ca. 1 1/2 bis 2 TL Salz über den Tag verteilt.
  • Die Wissenschaft ist sich also nicht ganz einig und es ist ein sehr komplexes Thema. Es ist nicht DIE eine Lösung für alle, und die Wissenschaft forscht weiter daran.
  • Mediterrane Ernährung: Ein Genuss für dein Herz
    Egal, ob du salzsensitiv bist oder nicht, eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für deinen Blutdruck. Die mediterrane Ernährung ist eine hervorragende Orientierung. Sie ist reich an frischem Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen, Olivenöl und Fisch. Im Gegensatz zur klassischen "deutschen" Küche, setzt sie auf hochwertige Fette und Proteine. Diese Ernährungsform ist nicht nur lecker und abwechslungsreich, sondern auch wissenschaftlich erwiesen gut für dein Herz-Kreislauf-System.
    Hier sind einige Tipps für eine mediterrane Ernährung:
    • Gemüse im Überfluss: Integriere so viel Gemüse wie möglich in deine Mahlzeiten. Es liefert wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe.
    • Hochwertige Proteine: Greife zu Proteinen aus Ziegenkäse, Bio-Weiderind, Fisch, Eiern oder auch Pseudogetreide wie Quinoa und Amaranth.
    • Olivenöl: Verwende ein hochwertiges Olivenöl als Hauptfettquelle zum Kochen und für Salate.
    • Nüsse und Samen: Integriere eine Handvoll Nüsse oder Samen in deinen täglichen Speiseplan.
    • Hülsenfrüchte: Iss regelmäßig Hülsenfrüchte wie Linsen, Kichererbsen und Bohnen. Achte hierbei immer auf die Zubereitung, um Lektine möglichst zu reduzieren.
    • Weniger Zucker und Weißmehl: Reduziere den Konsum von zuckerhaltigen Getränken, Süßigkeiten und Weißmehlprodukten.
  • Bewegung: Deine natürliche Blutdrucksenkung
    Regelmäßige Bewegung ist ein wahrer Alleskönner für deine Gesundheit und auch für deinen Blutdruck. Dabei musst du nicht gleich zum Marathonläufer werden. Schon moderate Bewegungseinheiten von 30 Minuten an den meisten Tagen der Woche können Wunder wirken.
    Hier sind einige Ideen, wie du Bewegung in deinen Alltag integrieren kannst:
    • Gehe spazieren, wandern oder Nordic Walking.
    • Fahre Fahrrad oder nutze das E-Bike.
    • Schwimme oder mache Wassergymnastik.
    • Mache Yoga oder Pilates.
    • Steige Treppen statt des Aufzugs.
    • Integriere kurze Bewegungspausen in deinen Arbeitsalltag.
    • Für ein Krafttraining brauchst du auch kein Fitnessstudio. Kniebeugen, Ausfallschritte, Liegestütze gehen überall.
  • Wichtig ist, dass du eine Aktivität findest, die dir Spaß macht und die du langfristig durchhalten kannst.
  • Stressmanagement: Entspannung für ein gesundes Herz
    Stress kann deinen Blutdruck in die Höhe treiben und langfristig schaden. Deshalb ist es wichtig, dass du lernst, mit Stress umzugehen und regelmäßig zu entspannen.
    Hier einige Entspannungstechniken, die du ausprobieren kannst:
    • Meditation oder Achtsamkeitsübungen.
    • Yoga oder Tai Chi.
    • Atemübungen.
    • Spaziergänge in der Natur.
    • Ein entspannendes Bad.
    • Lesen oder Musik hören.
    • Zeit mit Freunden und Familie verbringen.
  • Schlaf: Schlaf ist nicht verhandelbar. Diesen gilt es in jeder Lebenslage zu priorisieren. Gerade da sollte der Körper eine aktive Entspannung erleben, zur Ruhe kommen, Gewebe reparieren uvm.
Wie wird man Bluthochdruck los

Blutdruck im Auge behalten: Regelmäßige Messungen

Du hast jetzt schon viele wertvolle Informationen bekommen, wie du deinen Blutdruck durch einen gesunden Lebensstil positiv beeinflussen kannst. Aber es ist auch wichtig, dass du deine Werte regelmäßig kontrollierst, um zu sehen, ob deine Maßnahmen auch wirklich wirken. Die gute Nachricht ist, dass du das ganz einfach zu Hause machen kannst.

Warum ist die Selbstmessung wichtig?

  • Früherkennung: Du kannst Veränderungen deines Blutdrucks frühzeitig erkennen und rechtzeitig reagieren.
  • Kontrolle: Du kannst besser nachvollziehen, wie dein Körper auf verschiedene Maßnahmen wie Ernährungsumstellung, Bewegung oder Stressabbau reagiert.
  • Motivation: Die regelmäßige Messung kann dich motivieren, am Ball zu bleiben und deine gesunden Gewohnheiten beizubehalten.
  • Entspannung: Das Setting zu Hause lässt sich sehr entspannt gestalten und lässt genaue Ergebnisse zu.
  • Kosten: Heute gibt es einfache Blutdruckmessgeräte die du für geringe Beträge in jeder Apotheke bekommst.

Wie misst du richtig?

  • Wähle das richtige Messgerät: Es gibt verschiedene Blutdruckmessgeräte für den Oberarm oder das Handgelenk. Frage am besten deinen Arzt oder Apotheker, welches Gerät für dich am besten geeignet ist.
  • Messe immer zur gleichen Zeit: Miss deinen Blutdruck am besten morgens und abends vor dem Essen.
  • Sitze entspannt: Setze dich bequem hin und lasse den Arm auf dem Tisch ruhen.
  • Ruhe dich vor der Messung aus: Warte 5 Minuten, bevor du mit der Messung beginnst.
  • Führe ein Blutdrucktagebuch: Notiere deine Werte regelmäßig, um einen guten Überblick zu bekommen.

Wann solltest du zum Arzt?

  • Wenn deine Werte regelmäßig erhöht sind (über 135/85 mmHg).
  • Wenn du dich unsicher fühlst oder Fragen hast.
  • Wenn du trotz gesunder Lebensweise keine Verbesserung feststellst.

Medikamente bei Bluthochdruck: Wenn es nicht ohne geht

Manchmal reichen die Lebensstiländerungen allein nicht aus, um den Blutdruck ausreichend zu senken. In diesem Fall kann dein Arzt dir Medikamente verschreiben. Das ist kein Grund zur Verzweiflung, denn Medikamente können sehr wirksam sein und dein Risiko für schwere Erkrankungen deutlich reduzieren.

Wichtig ist: Sprich immer mit deinem Arzt, bevor du Medikamente einnimmst oder absetzt.

Es gibt verschiedene Arten von Blutdruckmedikamenten, die unterschiedlich wirken:

  • Diuretika: Diese entwässern deinen Körper und senken so den Blutdruck.
  • Betablocker: Sie verlangsamen deinen Herzschlag und senken so den Blutdruck.
  • ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptorblocker: Diese erweitern deine Blutgefäße und senken so den Blutdruck.
  • Calciumkanalblocker: Diese entspannen deine Blutgefäße und senken so den Blutdruck.

Dein Arzt wird gemeinsam mit dir die passende Medikation auswählen, die auf deine individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist.

Wichtig ist zu verstehen: Medikamente sind nicht das Ende der Fahnenstange, sondern ein Hilfsmittel. Auch wenn du Medikamente einnimmst, solltest du weiterhin auf einen gesunden Lebensstil achten.

Im Idealfall sind diese nur eine ÜBergangslösung, bis sich dein Körper wieder soweit in guter Form befindet, bis du diese Medikamente nach Rücksprache ggf. absetzen kannst.

Beachte, dass JEDES Medikament immer Nebenwirkungen hat. Außerdem verursachen Medikamente immer auch Nährstoffmängel, die mittel- bis langfristig weitere Herausforderungen mit sich bringen. Diese Nährstoffe sollten idealerweise immer dazu genommen werden. 

Fazit

Du siehst, es gibt viele Wege, wie du deinen Bluthochdruck aktiv angehen kannst. Es ist ein Zusammenspiel aus bewusster Ernährung, regelmäßiger Bewegung, Stressmanagement und – wenn nötig – Medikamenten. Wichtig ist, dass du deinen Körper beobachtest und herausfindest, was für dich am besten funktioniert.

Nimm deine Gesundheit selbst in die Hand und werde aktiv! Du hast es in der Hand, dein Herz und deine Gefäße zu schützen und ein gesundes Leben zu führen. Du kannst es schaffen, den Bluthochdruck loszuwerden!

Lass uns dazu gerne persönlich sprechen, wie ich dich mit der für dich passenden individuellen Strategie für deinen Alltag unterstützen kann. Buche dir dazu gerne einen unverbindlichen kostenfreien Health Call, bei dem wir über deine Situation sprechen.