Medikament statt Diät?
Abnehmspritzen wie Ozempic®, Wegovy® oder Mounjaro® sind derzeit in aller Munde. Was ursprünglich in der Diabetestherapie entwickelt wurde, erlebt aktuell einen Hype als schnelle Lösung gegen Übergewicht. Doch sind diese Spritzen wirklich ein Gamechanger beim Abnehmen – oder eher ein gefährliches Spiel mit dem Stoffwechsel?
Im Interview mit Dr. Matthias Kraft (Facharzt für Innere Medizin, Ernährungsmedizin und gastroenterologische Onkologie) beleuchten wir Chancen, Risiken und Alternativen.
👉 Das vollständige Video findest du hier: Interview auf YouTube ansehen
Was sind Abnehmspritzen?
Ursprung und Wirkweise von Ozempic®, Wegovy® & Co.
Abnehmspritzen gehören zur Gruppe der GLP-1-Analoga. Diese Medikamente:
verstärken das Sättigungsgefühl,
verlangsamen die Magenentleerung,
regulieren den Blutzucker.
Ursprünglich entwickelt gegen Typ-2-Diabetes, werden sie heute immer häufiger zur Gewichtsreduktion verschrieben. Studien zeigen: Mit diesen Medikamenten lassen sich 15–25 % des Körpergewichts verlieren.
Abnehmen mit Spritze oder Lebensstil?
Warum Dr. Matthias Kraft früher dagegen war – und heute differenziert denkt
Dr. Kraft berichtet, wie er seine Meinung verändert hat:
Früher kritisch: „Es kann nicht sein, dass Ernährungsfehler mit einer Spritze einfach so verschwinden.“
Heute differenzierter: Bei bestimmten Patienten kann eine Abnehmspritze den entscheidenden Impuls geben – besonders, wenn Ernährung und Bewegung allein nicht ausreichen.
Wer profitiert wirklich von Abnehmspritzen?
Menschen mit metabolischem Syndrom (Fettleber, Bluthochdruck, Insulinresistenz)
Frauen in der Menopause, die hormonell blockiert sind
Patienten mit starker Adipositas, die kaum bewegungsfähig sind
Risiken und Nebenwirkungen von Abnehmspritzen
Kritisch diskutiert werden u. a.:
Bauchspeicheldrüsenentzündungen,
mögliches Demenzrisiko,
langfristige Abhängigkeit.
Dr. Kraft betont:
„Abnehmspritzen sind keine Dauerlösung. Sie sollten nur zeitlich begrenzt und gezielt eingesetzt werden.“
Natürliche Alternativen: Ernährung & Pflanzenstoffe
Berberin als natürlicher „Gamechanger“
Wirkt ähnlich wie GLP-1-Analoga
Senkt Fettleber
Unterstützt den Zuckerstoffwechsel
Reguliert Hunger und Sättigung
Melatonin – mehr als nur ein Schlafhormon
Stärkstes körpereigenes Antioxidans
Senkt Entzündungen
Unterstützt den Stoffwechsel im Alter
Ernährung nach dem „Glykoplan“
Zucker & Fertigprodukte konsequent meiden
Frische, regionale Lebensmittel bevorzugen
Chronische Entzündungen reduzieren
Abnehmspritzen als Brücke, nicht als Dauerlösung
Dr. Kraft beschreibt Abnehmspritzen als Hilfsmittel für den Einstieg, wenn Patienten feststecken:
Kurzfristige Anwendung (3–6 Monate)
Begleitet von Bewegung & Ernährungsumstellung
Ziel: Patienten wieder in die eigene Kraft bringen
Fazit: Abnehmspritzen individuell betrachten
Die Debatte zeigt: Es gibt kein Schwarz-Weiß.
Lebensstil bleibt Basis: Ernährung, Bewegung, Stressmanagement
Individuelle Entscheidungen: Abnehmspritzen können in besonderen Situationen sinnvoll sein
Ärztliche Begleitung ist Pflicht
👉 Das gesamte Interview mit Dr. Matthias Kraft findest du hier:
🎥 Medikament statt Diät? Wann sind Abnehmspritzen wirklich sinnvoll?
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